WKZ vom 18. April 2019
Seit Jahren dokumentieren „K21 Kernen – Verein zur Förderung eines zukunftsfähigen ÖPNV“ und die PFB-Gruppe im Gemeinderat Kernen die Unfälle an den S-Bahn Stationen Rommelshausen und Stetten-Beinstein, die aufgrund des großen Spaltes und der Einstiegshöhe entstehen.
Seit 2014 sind dies 10 schwerere Fälle. Ein Verunglückter, Werner Hildenbrand aus Endersbach (Unfall am 25.10.2015 in Stetten-Beinstein), wurde mit einem beim Aussteigen aus der S-Bahn erlittenen Oberschenkelhalsbruch sogar zum Pflegefall und starb 2017 an den Folgen des Unfalls.
In den letzten Wochen sind weitere Unfälle passiert. Zum Beispiel verunglückte ein 10-jähriger Junge aus Rommelshausen.
Bei den uns bekanntgewordenen Fällen handelt es sich um die Spitze des Eisberges.
Und bei allen Unfällen muss es göttliche Fügung gewesen sein, dass es nicht schon zu Todesfällen gekommen ist.
In zahlreichen Briefen und Mails an die Verantwortlichen der Deutschen Bahn wurden uns, der Gemeinde Kernen und unserem MdL Jochen Haußmann, der sich hier auch sehr engagiert, Baumaßnahmen zur Entschärfung der Gefahren in Aussicht gestellt. (Die Barrierefreiheit ist übrigens seit 1993 !! als Aufgabe der Deutschen Bahn vertraglich festgelegt). Passiert ist bisher nichts.
Aufgabenträger für den S-Bahn Verkehr ist der Verband Region Stuttgart. Für die unmittelbaren Maßnahmen am Bahnsteig ist allerdings die Deutsche Bahn zuständig. Es ist die Frage, wie lange sich der VRS als Aufgabenträger des S-Bahn-Verkehrs diese Aussitz- und Verzögerungstaktik der Deutschen Bahn noch gefallen lässt? Zumal in den nächsten Monaten wegen der Remstal-Gartenschau mit einer erhöhten Anzahl von BesucherInnen zu rechnen ist, die an den besagten Stationen aussteigen. Das wäre eine „tolle“ Werbung, wenn es hier zu einem weiteren schweren Unfall käme.
In ihrer Broschüre mit den Veranstaltungen der
Remstalgartenschau empfiehlt die Gemeinde Kernen sogar auswärtigen
BesucherInnen, nicht in Rommelshausen, sondern in Waiblingen oder Fellbach
auszusteigen und von dort mit unseren barrierefreien Buslinien nach Kernen zu
fahren. Das ist doch ein Armutszeugnis für die S-Bahn und den VRS als
Aufgabenträger der S-Bahn.
Die Unfälle in Rommelshausen kamen in
der Sitzung des Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart am
Mittwoch, 22. Mai 2019 zur Sprache. In der nächsten Sitzung am 26. Juni
2019 um 15 Uhr ist die Deutsche Bahn zum „Rapport“ geladen. (Sitzungsort
ist die Kronenstr. 25 in Stuttgart, Sitzungssaal im 5. OG). Mal sehen,
ob dann ihre Vertreter außer leeren Versprechungen auch konkrete
Vorschläge mitbringen.
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