Es ist weitgehend unbekannt, dass wir in den kommenden Jahren unsere Kläranlagen umbauen müssen. Wir haben davon drei: 1. Stetten Haldenbach, bei den Tennisplätzen. 2. Beibach, zwischen Rom und Endersbach, bei den Modellfliegern. 3. Krättenbach, in der NO-Ecke des Gewerbegebietes Auf der Höhe.
Nun sollen, so ein GR-Mehrheitsbeschluss von 2018, die Kläranlagen Haldenbach + Beibach aufgegeben und alles auf die Kläranlage Beibach konzentriert werden. Dafür müssen aber die bisher dort anfallenden Abwässer über eine kilometerlange Druckleitung von Stetten/Beibach zum Krättenbach gepumpt werden.
Für diesen Umbau sind inzwischen Gesamtkosten von 13,4 Mio € vorgesehen, 23% über der 2018 veranschlagten Summe von 10,5 Mio. Es wird also die teuerste Investition in der Geschichte der Gemeinde Kernen. (Das Bürgerhaus hat „nur“ 10 Mio € gekostet).
Am Do, 14.10. wurde im Technischen Ausschuss die Vergabe
der Ingenieurleistungen vorberaten. Wie schon 2018 stimmte das PFB dagegen. Die
Gründe:
a) eine zentralisierte Kläranlage ist technologisch anfällig und
risikobehaftet. Bei technischen Defekten fällt die gesamte Klärtechnik aus,
nicht nur eine Anlage.
b) auch die Druckleitung samt Pumpen ist störanfällig und teuer im Unterhalt.
c) bald schon werden wir eine vierte Reinigungsstufe bauen müssen, für die
Beseitigung von Mikroplastik und Medikamenten (z.B. Antibiotika) im Abwasser.
Der technologische Fortschritt wird es in wenigen Jahren ermöglichen, auch für
kleinere Anlagen derartige Reinigungsstufen einzubauen.
d) Technologischer Fortschritt ermöglicht in Zukunft die elektronische
Anlagen-Fernüberwachung, was weniger Personal bedeutet. (Einsparungen beim
Personal waren Hauptargument für die Zentralisierung).
Eine endgültige Entscheidung fällt in der GR-Sitzung vom Do, 22.10.2023, 19 Uhr, Bürgerhaus.