Flüchtlinge: So handeln, wie wir selbst behandelt werden wollten

Beitrag der PFB WählerInnenvereinigung für Mitteilungsblatt Kernen 43-24 vom 23.10.2024

In den letzten Wochen sind neue Flüchtlinge in Kernen angekommen, die uns vom Landkreis zugeteilt wurden. Sie kommen aus Ländern dieser Welt, die von Krieg und Zerstörung gezeichnet sind. Ihre Betreuung wird zum einen von hauptamtlichen Kräften übernommen. Aber auch von vielen Ehrenamtlichen aus unserer Gemeinde, die sich zum Teil seit Jahrzehnten um Flüchtlinge kümmern. Ihnen ist der folgende Beitrag gewidmet. Er bezieht sich überwiegend auf eine Kolumne von Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung, in der über die Debatten schreibt, die in der Flüchtlingspolitik gerade vorherrschend sind: „Zivilgesellschaft und Politik dürfen sich nicht einschüchtern lassen von denen, die Gift und Galle spritzen. Es gibt nach wie vor Zigtausende Menschen in Deutschland, die Flüchtlingen helfen – beim Deutschlernen, beim Umgang mit den Behörden, beim Fußfassen in diesem Land. Es gibt nach wie vor sehr viele Menschen, die „Ja“ zu den Flüchtlingen sagen. Darauf folgt zwar nicht selten, in verschiedener Größe, ein „Aber“. Die Größe dieses Abers hängt auch und vor allem davon ab, wie die Politik handelt. Sie handelt immer flüchtlingsfeindlicher – das Aber wird deshalb immer größer. Europa lebt aber nicht nur vom Euro. Es lebt von seinen Werten, von der Freiheit der Person, der Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz und der Freizügigkeit. Es lebt davon, dass es die Menschenwürde schützt. Diese Menschenwürde ist nicht aus Seife, sie nutzt sich nicht ab, nur weil es so viele sind, die sich auf sie berufen. Handeln wir so, wie wir selbst behandelt werden wollten, wenn wir Flüchtlinge wären.

Plakat des Filmes „Ankommen“, der im März 2024 im Bürgerhaus in Rom gezeigt wurde. Foto: Verleih