Film „Wenn Wohnen zur Ware wird“ am 9. Juli 2024, 19 Uhr in der Glockenkelter

Kernen liegt ja bekanntlich im „Speckgürtel“ von Stuttgart und ist Zuzugsgebiet. Das hat seine Vorteile, z.B. beim Arbeitsplatzangebot und beim Zugang zu Kultur. Aber auch seine Nachteile, nämlich steigende Grundstückspreise und steigende Mieten. Die ZEIT hat dazu letzte Woche einen interessanten Artikel veröffentlicht, auf Grundlage des Zensus 2022: so beträgt die durchschnittliche Bestandsmiete in Kernen 8,59 €/m² (quer durch alle Vermietungsformen, auch viele Altmietverträge). Anders sieht es bei den Angebotsmieten aus, also die Wohnungen, die neu auf den Markt kommen. Diese betrugen nämlich (ebenfalls mit Referenz 2022) durchschnittlich 12,24 €/m², lagen also um 42,5% höher wie die Bestandsmieten. Kernen bewegt sich damit auf dem Niveau von Fellbach (12,71), Waiblingen (12,37) oder gar Stuttgart (14,17). Weinstadt liegt mit 11,60 €/m² leicht drunter. Und das sind wohlgemerkt die Kaltmieten, für die Nebenkosten müssen inzwischen 30-40% dazugerechnet werden.

Da in Deutschland 55% der Bevölkerung zur Miete wohnen (mit regionalen Unterschieden), stellt sich für viele Menschen die Frage, wie Alternativen auf dem Wohnungsmarkt aussehen könnten. Dazu mehr bei dem Film „Wenn Wohnen zur Ware wird“ („Sold City“, Teil2) am Dienstag,  9. Juli 2024 um 19 Uhr in der Glockenkelter, den das PFB zusammen mit der Allmende und dem Kommunalen Kino zeigt. Die FilmemacherInnen Herdolor Lorenz + Leslie Franke sind zur Vorstellung anwesend. Sie haben für ihre Dokumentation weltweit über Alternativen zum gegenwärtigen Wohnungsmarkt recherchiert, u.a. in Wien und Singapur, mit sehr interessanten Ergebnissen. Der Eintritt zur Vorstellung ist frei.

Filmplakat Sold City, Foto Salzgeber Verleih
Investitionsruine „Schwabenlandturm“ in Fellbach – Sinnbild für eine verfehlte Wohnungsbaupolitik, Juni 2024, Foto Allmende