Letzte Woche berichteten wir über einen Artikel, den der Journalist Franz Alt auf www.kontextwochenzeitung.de schrieb, „Als der Protest über die Politik siegte“. Nach Wyhl und Gorleben führte er als drittes Beispiel die Wiederaufbereitungsanlage im bayrischen Wackersdorf an. Sie scheiterte Mitte der 1980er Jahre am breiten Widerstand der Einheimischen. (Das PFB zeigte 2019 dazu den Film „Wackersdorf“).
Das Fazit von Alt für erfolgreiche Protestbewegungen: a) Wir brauchen einen langen Atem, b) Friedlich bleiben, auch wenn’s juckt, c) Jung und Alt sind solidarisch und d) Es lohnt sich zu kämpfen.
Auch in unserer Gemeinde gab es immer wieder Bürgerinitiativen und Protestbewegungen gegen die „Politik von oben“: 1974/75 scheiterte der Stettener Kampf gegen die Gemeindereform, wenn auch nur an 6 Stimmen im Landtag. (Siehe Foto Protestplakat 1974).
Die starke Friedensinitiative der 1980er Jahre war teilweise erfolgreich. Erfolgreich war 2016 das Bürgerbegehren gegen den Bau des Aussichtssteges auf dem Wagbühl. Nur teilweise erfolgreich war in jüngster Zeit die „Schutzgemeinschaft Schmidener Feld“ gegen die Überbauung wertvoller Ackerböden.
Zu diskutieren wäre nun, ob der Erfolg oder Misserfolg dieser örtlichen Initiativen in die von Franz Alt formulierten Grundsätzen einzuordnen ist, oder ob andere Gesichtspunkte ausschlaggebend waren. Oder brauchen wir heutzutage eventuell andere Aktionsformen wie früher?