Eine Frage der Menschlichkeit

Im Februar berichteten wir über den nigerianischen Flüchtling Kelvin A., der, obwohl er seit 2019 bei der Bäckerei Schöllkopf tätig war, abgeschoben werden sollte. Vor 3 Wochen wurde nun von der Polizei der Flüchtling Esmail M. aus seiner Wohnung geholt und in den Iran verfrachtet. Er arbeitete seit Juni 2019 bei einer Firma in Rom.

Wir sind in der GR-Sitzung vom 12.3. mit der Bitte an die anderen Fraktionen herangetreten, mit einer Resolution (an Innenministerium und Regierungspräsidium) aktiv zu werden, bevor noch weitere Flüchtlinge aus unserer Gemeinde, deren Fälle ähnlich gelagert sind, abgeschoben werden. Diese rigorose Abschiebepraxis steht im eklatanten Widerspruch zu der Bundesrats-Initiative unserer Landesregierung für ein Bleiberecht für beschäftigte Flüchtlinge. Unsere Bitte blieb ohne Resonanz.

Zum anderen schlugen wir vor, dass Kernen der Initiative Sicherer Hafen beitritt bzw. sich bereiterklärt (so wie zahlreiche andere Kommunen in ganz Deutschland), Frauen und Kinder aus den griechischen Lagern (Lesbos usw.) aufzunehmen.
Die unhaltbaren Zustände in diesen Lagern und auf dem Mittelmeer sind ein schwerer Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, die UN-Flüchtlingskonvention und gegen das Gebot christlicher Nächstenliebe.

Wie wäre es denn für uns, wenn wir Flüchtlinge wären? Wollten wir dann so behandelt werden wie die Menschen in den Lagern bzw. an den Grenzzäunen? („Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu!“). Auch hier keine Resonanz. Wir meinen: dies wäre doch ein Gebot der Menschlichkeit.

Wenn Sie aktiv werden wollen: auf der Internetplattform change.org können Sie einige Initiativen zur Flüchtlingsfrage unterstützen.

Hinweis: In der VA-Sitzung vom Do, 19.3. (19 Uhr, Bürgerhaus) gibt es einen Bericht des Arbeitskreis Asyl zur Lage in Kernen.