MB 05-2020 vom 29.1.2020
…. vor vielen Jahren. Da begab es sich, dass in einer Gemeinderatssitzung ein geheimnisvoller Mann aus der Lüneburger Heide auftauchte. Niemand hatte ihn vorher gekannt. Und auch danach ward er nie mehr gesehen.
In einem mit vielen Zahlen gespickten Vortrag machte er der honorigen Versammlung die Idee vom Bau einer Tagespflege in Kernen schmackhaft. Und dass mit der Einrichtung einer Tagespflege in der Trägerschaft der Gemeinde eine hohe RENDITE zu erzielen sei. Bei der Erwähnung dieses Zauberworts bekam ein mancher im Gremium leuchtende Augen.
Außerdem war die Gemeinde in der besonderen Situation, dass sie aus der Auflösung der örtlichen Krankenpflegevereine seit Jahren jede Menge Goldtaler im Werte von über 1 Mio € in ihrer Schatzkammer gehortet hatte. Auf diese Goldtaler hatte ein auswärtiger Herrscher namens Fiskus ein begehrliches Auge geworfen. Deshalb sollten sie in Betongold verwandelt werden.
Also wurden auswärtige ExpertInnen beauftragt, für viel Geld Pläne für den Bau dieser RENDITE-trächtigen Tagespflege zu erstellen. Und zwar in der SEE-Straße. Alle Warnungen von Ureinwohnern, dass diese Straße aus gutem Grund SEE-Straße hieße, wurden in den Wind geschlagen. Auch der Hinweis, dass die nächste Bushaltestelle zum Erreichen der Tagespflege viele hundert Meter weg sei, war vergeblich. Ebenso ins Leere lief der Vorschlag, dass es doch sinnvoller wäre, zuerst eine Gesamtkonzeption für die Pflege in der g a n z e n Gemeinde zu erstellen, bevor in der Seestraße gebaut wird.
So wurden weitere Planungen in Auftrag gegeben. Und, oh Wunder, es stellte es sich heraus, dass der Untergrund Investitionen von mehreren Hunderttausend Euro erforderte, damit das zukünftige Gebäude nicht im Sumpf versänke. Trotzdem wurde mit großer Mehrheit ein Baubeschluss im Gemeinderat gefasst. Und so nahm die Geschichte ihren Lauf….
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