Schädliche Baustoffe in der Muttermilch

MB 26-2019 vom 25. Juni 2019

In den nächsten MBs wollen wir detaillierter über die Vorträge aus dem Wahlkampf berichten.
Am 12.3. war der schwäbische Chemiker und Verfahrenstechniker Prof. Michael Braungart zu Gast. Sein Thema: „Abfall ist Nahrung“. Bei einem Studienaufenthalt in China kam ihm die zündende Idee für sein (auf Englisch so genanntes) „Cradle to Cradle“ Konzept.
Auf deutsch „Wiege zu Wiege“: wir produzieren keinen “Abfall” mehr, der weggeworfen oder verbrannt wird (und damit unsere Umwelt belastet), sondern wir entwicklen (wie in der Natur) eine Kreislaufwirtschaft, in der nichts verloren geht.
So hat Braungart zusammen mit der Firma Trigema ein kompostierbares T-Shirt entwickelt, das nach Gebrauch in seine biologischen Einzelteile zerfällt.
Revolutionär ist seine Idee fürs Waschen, die er mit der Fa. Miele plant: die VerbraucherInnen kaufen keine Waschmaschine mehr, sondern sie erwerben für denselben Preis Bonuspunkte für Waschvorgänge in einer von der Industrie zur Verfügung gestellten Waschmaschine. Wenn die Bonuspunkte verbraucht sind, wird die Maschine zurückgenommen und in ihre komplett wiederverwertbaren Einzelteile zerlegt. So entsteht ein qualitativ höherwertiges Produkt, in das keine billigen, aber schädlichen Einzelteile mehr eingebaut werden.

Das gilt auch für neue Gebäude, z.B. Kindergärten oder Schulen: sie sollen so konstruiert werden, dass die Einzelteile nach Ende der Nutzung komplett wiederverwendet werden.
Beispiel dafür?
In der badischen Gemeinde Straubenhardt wird ein neues Feuerwehrhaus nach “Cradle to Cradle” Richtlinien gebaut. (Mehr dazu im nächsten MB).

Wichtig ist auch, dass beim Bau keine umweltschädlichen Stoffe verwendet werden.
Braungart untersuchte nämlich Muttermilch und fand heraus, dass sie mit Hunderten von Schadstoffen belastet ist, 1/3 davon aus dem Baubereich.

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