MB 02-2019 vom 09. Januar 2019
Ungewöhnlich war der Neujahrsempfang der Gemeinde Kernen am vergangenen Sonntag im Bürgerhaus. In seiner Auftaktrede hat unser Bürgermeister nämlich Visionen für die Hangweide formuliert, die wir so noch nie von ihm gehört haben. Hier die wichtigsten Gedanken: Die Hangweide wird eine autofreie und barrierefreie Siedlung, mit pyramidenförmigen begrünten Terrassenhäuser. Zum Transport auf dem Gelände fahren kleine Elektromobile, für Fahrten außerhalb stehen Elektroautos zur Verfügung, die von allen BewohnerInnen benutzt werden können. Die Energieversorgung ist CO²-neutral. Die gärtnerischen Anlagen werden von einem Inklusionsprojekt mit der Diakonie betreut. Die Wohnungen haben flexible Grundrisse. So können ältere Leute in ihrer Wohnung bleiben, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Außerdem gibt es auf dem Gelände einen Kindergarten + eine Hausbrauerei mit Biergarten.
Ergänzt wurden die
bürgermeisterlichen Visionen von einem Vortrag des Schweizer Architekten
Andreas Hofer. Er wurde vor 1 Jahr zum Intendanten der „IBA 2027“
(Internationale Bauausstellung) in der Region Stuttgart gewählt. Im April 2018
war er schon mal bei der Allmende zu Gast und besichtigte damals auch die
Hangweide, kennt also die Verhältnisse vor Ort. Er eröffnete seine Präsentation mit
einem Foto von einer Demonstration gegen die Räumung des besetzten Hauses in
der Wilhelm-Raabe-Str. in Stuttgart und bezeichnete es als Skandal, dass
Menschen in einer der reichsten Regionen der Welt für bezahlbaren Wohnraum auf
die Straße gehen müssen. Herr Hofer stellte beispielhaft
verschiedene Wohnprojekte aus der Schweiz vor, u.a. die Genossenschaft „mehr
als wohnen“ (www.mehralswohnen.ch) in Zürich, und schloss mit dem Aufruf: „Die
Zukunft kann Angst machen. Sie kann aber auch Lust machen. Und sie kommt
sowieso. Packen wir es also an“. (Forts. folgt)
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