Kernen für Gründung von Gasnetzgesellschaft

WKZ vom 16. April 2019

Unser Gasnetz
Seit Jahren streitet sich das Remstalwerk der Gemeinden Kernen, Remshalden, Winterbach und Urbach mit der EnBW um die Übernahme des Gasnetzes. In der GR-Sitzung vom 11. April 2019 wurde nun beschlossen, dass sich das Remstalwerk mit der SÜWAG zusammentut, um das Gasnetz zu übernehmen. Hier wird aber der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben, gehört die SÜWAG doch dem Energieriesen E.ON. (Siehe dazu den untenstehenden Leserbrief an die WKZ).
Das Problem beim Remstalwerk ist die fehlende Transparenz. Im Aufsichtsrat des Remstalwerkes sitzen zwar Bürgermeister und einzelne Gemeinderäte. Aber diese sind wegen des GmbH-Gesetzes zur Verschwiegenheit verpflichtet. So hatte der Gemeinderat Kernen vor dem Beschluss am 11. April 2019 nichts von der eigentlich im Aufsichtsrat schon beschlossenen Partnerschaft mit der SÜWAG beim Gasnetz gewusst. Ganz abgesehen davon, dass uns verschwiegen wurde, dass die SÜWAG zum Energiekonzern E.ON gehört.

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Leserbrief zum Artikel der WKZ vom 16. April 2019 „Kernen für Gründung von Gasnetzgesellschaft“ (von WKZ nicht veröffentlicht)

A Lomberei
2012, nach seiner Übernahme des EnBW-Chefpostens hatte Frank Mastiaux groß eine neue Unternehmenskultur bei dem drittgrößten deutschen Energieriesen angekündigt. Was bleibt davon konkret übrig? Nichts.
Schon bei der Übernahme unseres Stromnetzes durch das Remstalwerk hat uns die EnBW jede Menge Steine in den Weg gelegt, die ursprünglich beteiligten Gemeinden Weinstadt und Plüderhausen „rausgekauft“ und uns das Stromnetz zu einem weit überhöhten Preis überlassen.
Nun treiben sie beim Gasnetz dasselbe Spielchen. Obwohl die Konzession seit 2013 (!) abgelaufen ist, sträubt sich die EnBW seither mit juristischen Tricks und wieder weit überhöhten Preisforderungen gegen die Herausgabe. Leider hat der Konzern bei seinem Feldzug gegen kommunal geführte Versorgungsnetze die Unterstützung der grün-schwarzen Landesregierung. Und der Regulierungsbehörden. Auf Schwäbisch: „å Lomberei“. Die wohlfeilen Versprechungen von Herrn Mastiaux von der EnBW als „Partnerin der Kommunen“: Schall und Rauch.

Leider will sich das Remstalwerk nun für die Gasnetzübernahme mit der SÜWAG zusammentun, einer Tochter von Innogy bzw. E.ON. Ein weiterer Energieriese. Vor allem aufgefallen durch die Übertragung der enormen Entsorgungskosten für ihren Atommüll an den Staat und nachfolgende Generationen und durch Steuertricks, mit denen den deutschen Finanzämtern Hunderte von Mio Euro entzogen wurden. Teufel oder Belzebub?

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